Corona-Politik am christlichen Menschenbild ausrichten
Leben zu schützen verstehen wir als höchste ethische Pflicht. Dennoch sind Krankheit und Tod Teil unseres Lebens und körperliche Gesundheit ist nach christlichem Verständnis nicht das höchste Gut. Wir sind leiblich-seelisch-geistliche Wesen. Leben entfaltet sich gesund in der Beziehung zu Gott und unseren Mitmenschen. Und der Mensch soll einen Ruhetag halten, um sich auf den Schöpfer und Erhalter des Lebens zu besinnen. Bündnis C erinnert für die Ausrichtung der Corona-Politik an das christliche Menschenbild.
Bundesregierung und Ministerpräsidenten haben am 3. Advent den nächsten Lockdown beschlossen, mit weitreichenden Folgen vor allem für Gewerbetreibende. Die Zahl der Erkrankten steigt und die Eindämmungsmaßnahmen haben bisher keinen Rückgang bewirkt. Sie werden mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit nach Artikel 2 Grundgesetz begründet. Dieses Recht begründete jedoch kein Recht auf Gesundheit, sondern auf Schutz vor körperlichen Übergriffen des Staates wie Folter, Körperstrafen, Zwangsbehandlungen, Zwangsimpfungen und ähnliches.
Wir sind dankbar, dass unser Gesundheitssystem Kranke bestmöglich behandelt, um Gesundheit wiederherzustellen und Leben zu erhalten. Es kann aber kein Staat und kein Gesundheitswesen ein Recht auf Gesundheit garantieren. Krankheit und Tod gehören zum menschlichen Leben, auch wenn unsere Gesellschaft sie auszublenden versucht. Nach christlichem Verständnis ist nicht körperliche Gesundheit das höchste Gut, sondern unser Ruf in die Beziehung zu Gott in Zeit und Ewigkeit. Diese geistliche Verbindung mit Jesus Christus bewirkt unsere grundlegende Heilung, die heilende Auswirkungen auch auf Leib und Seele hat.
Der Humanismus hat mit der Aufklärung das geistliche Fundament unseres Menschseins abgeschnitten, die Naturwissenschaften zusätzlich die seelische Bedürftigkeit. Das Ausblenden der seelisch-geistlichen Dimension von Gesundheit in der Corona-Politik geschieht auf der Basis eines naturwissenschaftlichen Weltbildes. Dieses Paradigma wird der Pflege von Gesundheit nicht gerecht und bedarf ganzheitlicher Korrektur. Die Regierungsmaßnahmen belasten immer mehr Menschen psychisch. Geistliches Leben wird durch Kontaktbeschränkungen gelähmt. Jesus Christus ist den Menschen persönlich begegnet, um sie zu heilen und zu befreien – ein Gegenkonzept zu sozialer Distanz. Nächstenliebe auf das Verhindern von Ansteckung zu reduzieren, wird unserer Natur als Beziehungswesen nicht gerecht.
Der einseitige Fokus der Regierungsmaßnahmen auf körperliche Gesundheit und der Dauerbeschuss der Medien mit der Gefährdung durch das Virus haben die Gesellschaft tief gespalten. Einen Teil der Bevölkerung macht die Angst vor dem Virus krank und doppelt anfällig. Angst ist der wichtigste seelische Stressfaktor und schwächt das Immunsystem. Ein anderer Teil ist gegenüber der Dauerpanik abgestumpft und kümmert sich nicht mehr darum. Diese Gruppe ist für die Politik nicht mehr erreichbar und ignoriert sowohl die gerade geltenden Regeln als auch die Gefahren des Virus. Ein weiterer Teil leidet unter Isolation und wirtschaftlicher Gefährdung und verliert den Lebensmut. Damit wurde ein gefährlicher Zustand herbeigeführt, der sich zumindest mit in einer unerwartet heftigen zweiten Welle niederschlägt. Statt immer neuer Verordnungen wäre die Eigenverantwortung der Bürger für sich, ihre Familien und ihr Lebensumfeld zu fördern.
Das Ziel der Maßnahmen, das Virus und seine Ausbreitung um jeden Preis unter Kontrolle zu halten, droht zu entgleiten. Es zeigt uns die Grenzen unseres menschlichen Handlungsspielraumes auf und dass der Staat nicht alles kontrollieren kann – weder das Virus, noch die Bevölkerung und die Einhaltung der Maßnahmen. Ob die Zahlen mit dem neuen Lockdown sinken, ist ungewiss. Aber Weihnachten ist die Gelegenheit, den Schöpfer und Erhalter unseres Lebens in Erinnerung zu bringen, der auch dieses Virus unter Kontrolle hat. Unser Leben ist nicht in der Hand eines Virus, sondern des lebendigen Gottes, der sich in Christus über uns erbarmt hat. Möge unsere Regierung in die Freiheit kommen, den alleinigen Geltungsanspruch des Virus zurückzuweisen, und zum Gebet für das Land aufrufen.
Bündnis C – Christen für Deutschland
Bundesverband
Vertreten durch den Vorsitzenden: Karin Heepen
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