Corona-Aufarbeitung: Die Schuld des Ethikrats – ohne Schuldige

Die Katastrophe, an der niemand schuld ist
Der Ethikrat thematisiert das Leid junger Menschen durch die Corona-Maßnahmen, an dem aber niemand schuld gewesen sein soll. Nachdem die Kinder in den Brunnen gefallen sind, soll reagiert werden. Doch darf das gar nicht erst passieren.
Die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, will A sagen und B weglassen. Die enormen Belastungen („Vereinsamung“, „Isolation und Angst“) beschreibt sie detailliert als Folgen der Corona-Politik, an der jedoch niemand schuld gewesen sein soll.

 

An dieser Stelle sei noch daran erinnert, dass man zum Beispiel Christoph Lütge als kritisches Mitglied des Bayerischen Ethikrats „rausgeworfen“ wurde. Das Bayerische Kabinett widerrief einstimmig Lütges Bestellung. Insgesamt gab es die letzten zwei Jahre kaum Raum für kritische Äußerungen ohne „abgestraft“ zu werden. Und dabei gibt es viele Schuldige. Denn Verantwortung liegt im Tun und Unterlassen jedes Einzelnen.

Für das Übertreten humanistischer Grundsätze, für die Verletzung der Würde und der körperlichen Unversehrtheit gibt es zu keiner Zeit der Welt eine Rechtfertigung, auch wenn die Mehrheit ein solches Verhalten toleriert oder gar fordert.

            (Jörg Hacker, Robert-Koch-Institut, 1.10.2008)

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