Es entstehen erfreulicherweise neue Netzwerke, die auch andere Themen aufnehmen, die sie oftmals im Zusammenhang mit der Corona-Politik sehen. Mitunter wird die Corona-Politik auch als ein Baustein verheerender Fehlleitungen oder als Blaupause für Bevorstehendes erkannt. Kürzlich bin ich auf ein Netzwerk von Unternehmern aufmerksam geworden: Die Weissen.
Von einer ehrlichen offiziellen Aufarbeitung der Corona-Politik ist keine Spur zu sehen. Friedrich Pürner, der selbst unter der damaligen Nicht-Bereitschaft zur Wahrnehmung kritischer Sichtweiten zu leiden hatte, zeigt, dass «Schönredner» immer noch Konjunktur haben.
Prof. Dr. Detlev Krüger und Prof. Dr. Klaus Stöhr unternehmen in Cicero wenigstens den Versuch, die Pandemiepolitik kritisch zu beleuchten. Ich kann in vielen Bereichen den Ausführungen nicht folgen, z.B. in der noch immer überbewerteten Sinnhaftigkeit der Impfungen. Aber einige Feststellungen sind es wert, wahrgenommen zu werden. Weil es so selten ist, zitiere ich relativ viel aus dem umfangreichen Artikel:
«Unverhältnismässige Massnahmen des Staates und die Diffamierung von Ungeimpften erzeugten massive soziale Kollateralschäden (…). In den drei Jahren Corona hat man den Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege eine konsequente Verbesserung von Gehalt, Arbeitsbedingungen und gesellschaftlicher Anerkennung vorenthalten; ‹Applaus vom Balkon› allein reicht hier nicht (…).
Die genannten ‹Corona-Massnahmen› haben vielfältige Kollateralschäden in der Gesellschaft hervorgerufen (…) Bei der notwendigen Schaden-Nutzen-Abwägung stellt sich die Frage, welche der einzelnen ‹Corona-Massnahmen› überhaupt einen wirksamen Einfluss auf die Virusübertragung in der Bevölkerung hatten (…).
Der Bundesgesundheitsminister hat bereits eingeräumt, dass Aufenthaltsbeschränkungen im Freien wohl eher unnötig waren. Dies war (…) eigentlich von Anfang an klar. Dennoch wurde die Schliessung von Spiel- und Sportplätzen, das Verjagen der Bürger von Parkbänken und das Verbot von Demonstrationen unter freiem Himmel exerziert (…).
Die strengen Massnahmen gegen die Kinder standen im krassen Gegensatz zu der früh in der Pandemie bekannten Tatsache, dass die Virusinfektion bei Kindern in der Regel ohne Erkrankung oder nur mit leichteren Symptomen verläuft (…). In einer Pressekonferenz im November 2022 bilanzierte der Bundesgesundheitsminister schliesslich, dass Kitaschliessungen ‹nach heutigem Wissen› unnötig waren. Hier fehlte nicht nur die Entschuldigung – hier wird auch Schönfärberei versucht mit dem Hinweis, dass man es ja ‹damals› nicht besser wusste.
Doch man hätte einfach besser auf die entsprechenden deutschen Fachgesellschaften hören müssen (…). Die Impfung (…) war aber nicht ‹das Wundermittel› zur Beendigung der Pandemie (…). Es wäre ein Akt des gesellschaftlichen Ausgleichs und des Respekts gegenüber dem Elektorat, wenn diejenigen, die den gröbsten moralischen und faktischen Druck auf Ungeimpfte (…) ausgeübt haben, ihr Bedauern über ihr eigenes Vorpreschen ausdrücken würden. Es muss erschrecken, mit welcher Rigorosität und scheinbaren Freude an der Diffamierung in einer demokratischen Gesellschaft gegen alle Mitbürger vorgegangen wurde, die auch nur die geringsten Zweifel an der Richtigkeit der Impfpolitik hatten (…).
Die mehrfach von exponierten Politikern und Medien geäusserte Behauptung, die Covid-19-Impfung sei ‹nebenwirkungsfrei›, entsprang wohl eher dem Wunsch als der Realität. Bei Personen mit medizinischer Vorbildung muss man wohl an Inkompetenz glauben, wenn man nicht noch Schlimmeres vermuten möchte (…).
Völlig unverständlich bleibt die Nachbestellung von vielen Millionen Impfdosen und Verschwendung von Milliarden an Steuergeldern zu einem Zeitpunkt, da der schwindende Nutzen und Bedarf der Impfung bei der Pandemieeindämmung in Deutschland bereits absehbar war (…). Der Altersmedian der durch die Covid-19-Erkrankung (oder aus anderer Ursache bei gleichzeitig diagnostizierter Sars-CoV2-Infektion) Verstorbenen liegt in Deutschland bei 83 Jahren – also noch über der durchschnittlichen Lebenserwartung (…)»