Molekularbiologe Prof. Paul Cullen im Gespräch: Impfnebenwirkungen, Übersterblichkeit, Geburtenrückgang – Wann nimmt die STIKO die Impfempfehlung endlich zurück?

Impfnebenwirkungen, Übersterblichkeit, Geburtenrückgang – Wann nimmt die STIKO die Impfempfehlung endlich zurück?

Gespräch von Jasmin Kosubek auf Kontrafunk mit dem Labormediziner und Molekularbiologen Prof. Paul Cullen am 8. August 2023 / Mitschrift aus dem Podcast

 

Anmoderation durch Jasmin Kosubek:

8.8.2023 Mittlerweile lassen sich kaum noch Menschen gegen Corona impfen. Laut RKI Impfmonitor, wurde am 4.Juli 2023 eine einzige vierte Impfdosis gegen Corona in der gesamten Bundesrepublik verabreicht. Was ist eigentlich aus den übrig gebliebenen Millionen an Covid-Impfdosen geworden ist, die Gesundheitsminister Lauterbach sicherheitshalber gekauft hat?  Antwort: Die sind verfallen. Dieses Jahr waren es bereits 83.000.000 Impfdosen, die in den Müll wandern, bis Februar 2024 kommen noch einmal 134.000.000 Impfdosen dazu. Hier folgt nun ein Gespräch mit dem Labormediziner und Molekularbiologen Prof. Paul Cullen. Er ist wissenschaftlicher Unterstützer der „Tübinger Ärzte Gruppe“. Er setzt sich dafür ein, dass die STIKO die allgemeine Corona-Impfempfehlung für Menschen ab 18 Jahren zurücknimmt.

 

Jasmin Kosubek: Seit einiger Zeit gibt es einen Austausch der STIKO mit einer Tübinger Ärztegruppe. Herr Cullen, könnten Sie uns dies erklären?

 Die STIKO – Ständige Impfkommission und die kritischen Ärzte

Cullen:  Es handelt sich um eine Gruppe kritischer Ärzte in Tübingen. Diese Gruppe hatte sich Anfang Juni 2023 in einem Brief an die STIKO gewandt. Diese Abkürzung steht für die Ständige Impfkommission der Deutschen Ärzteschaft, die am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelt ist. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass obwohl das RKI eine Behörde ist, ist die STIKO, zumindest nominell, unabhängig. Man darf erwarten, dass die STIKO die gesamte wissenschaftliche Evidenz prüft. Denn die STIKO ist die Instanz, die den Ärzten in Deutschland sagt, ob eine bestimmte Impfung wirksam und sicher und damit zu empfehlen ist, oder nicht. Wir Ärzte, mich eingeschlossen, haben uns in der Vergangenheit immer auf die STIKO verlassen. Hätte man mir eine Frage zu einer Impfung gestellt, dann wäre meine Antwort gewesen: „Was sagt die STIKO dazu?“ Und wenn die STIKO eine Impfung empfohlen hätte, hätte auch ich dazu tendiert, diese zu empfehlen. „Das wird schon seine Richtigkeit haben“, hätte ich mir gesagt. Und so haben sich fast alle Ärzte verhalten.

Aber nun haben wir erlebt, dass der mit der heißen Nadel gestrickte Corona-Impfstoff von der STIKO für die gesamte Bevölkerung empfohlen wurde. Diese Fehleinschätzung seitens der STIKO führt dazu, dass wir uns nicht mehr auf sie verlassen können. Die Ärztegruppe in Tübingen hat Anfang Juni 2023 in einem Brief an die STIKO eine Reihe von Fragen gestellt:

  • zur Häufigkeit von Impfnebenwirkungen;
  • zur Wirksamkeit des Covid-Impfstoffes;
  • ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der derzeit bestehenden Übersterblichkeit und der Impfung;
  • ob die Spike-Proteine, die nach der Impfung im Körper gebildet werden, toxisch, also gefährlich sind;
  • welche Gefahren von den Lipid-Nanopartikeln in den Impfstoffen ausgehen.

Am 27. Juni 2023 hat die STIKO in einem vierseitigen Brief geantwortet. Dieses Schreiben war vollkommen unzureichend, denn in keinem einzigen Punkt hat die STIKO auf die Fragen der Tübinger Ärztegruppe eine zufriedenstellende Antwort gegeben.

So hat die Ärztegruppe aus Tübingen sich an die „Professorengruppe“ „7Argumente“ gewandt und uns gebeten, ihnen bei der Zusammenstellung einer wissenschaftlichen Argumentation, die an die STIKO geschickt werden sollte, zu helfen.

Kosubek:  Die zentrale Forderung der Tübinger Ärztegruppe ist ja, dass die Impfempfehlung der STIKO zurückgenommen, bzw. aufgehoben wird. Wie argumentiert die Ärztegruppe, wenn Sie sagen, dass die STIKO nicht ausreichende geantwortet hat. Es hört sich an, als wenn die Ärztegruppe mehr Information hat als die STIKO. Wie entsteht diese Diskrepanz?

Cullen:  Die Diskrepanz entsteht erstens dadurch, dass die STIKO in ihrem Schreiben wissenschaftliche Studien sehr selektiv zitiert hat. Zweitens lieferte die STIKO eine einseitige, fast eigenwillige Interpretation der in diesen Studien enthaltenen Daten. Man bekommt das Gefühl, dass die STIKO, nachdem sie die Impfempfehlung herausgegeben hat, im nach hinein „Cherry Picking“ (Rosinenpickerei) betreibt, um die Punkte aus den Studien herauszusuchen, die mit der eigenen Argumentation übereinstimmen, und alles andere weglässt.

Aber das ist keine wissenschaftliche Vorgehensweise. Diese besteht vielmehr darin, ohne jegliche Emotion die gesamte Studienlage zu betrachten, und erst dann die Entscheidung zu treffen, ob die Impfung sicher und wirksam und damit empfehlenswert ist oder nicht.

Corona-Impfung sollte nicht mehr empfohlen werden

Unsere Meinung und auch die der Tübinger Ärztegruppe ist, dass die Risikosignale, so hoch sind, dass man mit gutem Gewissen diese Impfung nicht mehr empfehlen darf, bzw. die Empfehlung zur Corona-Impfung zurückziehen muss.

 Übersterblichkeit

Um nur ein Risikosignal, nämlich die Übersterblichkeit, herauszugreifen, kann ich berichten, dass wir seit Beginn der Impfkampagne eine signifikante Übersterblichkeit in Deutschland beobachten. Dass heißt, es sterben mehr Leute, als man statistisch erwarten würde, auch wenn man die Altersverteilung der Bevölkerung, den Zuzug von Außen usw. berücksichtigt. Die Übersterblichkeit zu berechnen ist sehr kompliziert, doch wurde diese höchst kompetent von Prof. Christof Kuhbandner in Regensburg und Prof. Matthias Reitzner in Osnabrück berechnet und veröffentlicht. Wie sehen eine ungewöhnlich hohe Übersterblichkeit, die wir nicht erklären können, und die sich erst mit der Impfung eingesetzt hat. Dabei gab es im ersten Coronajahr 2020, also vor der Impfung, keine Übersterblichkeit. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass diese Übersterblichkeit alle Altersgruppen betrifft und auch bei den Jüngeren, zum Beispiel bei den 15 bis 18-Jährigen, zu sehen ist.

Um eine Vorstellung zu geben, wie stark die beobachtete Übersterblichkeit vom erwarteten Zustand abweicht, kann man diese Abweichung mathematisch in Standardabweichungen ausdrucken. Die beobachtete Sterblichkeit weicht um vier bis fünf Standardabweichungen vom Erwarteten ab. Um das greifbarer zu machen, kann man die Frage stellen, wie oft eine solch starke Abweichung per Zufall zu erwarten wäre. Die Antwort ist: einmal in etwa 50.000 Jahren. Das heißt, es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Übersterblichkeit per Zufall entstanden ist. Nun gibt es einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Impfung und Übersterblichkeit. Ob dieser Zusammenhang ursächlicher Natur ist, können wir nicht sagen, denn eine Impfung in dieser Form haben wir bisher nicht gehabt. Auch in den ersten Monaten des Jahres 2023 setzt sich diese Übersterblichkeit fort.

 Geburtenrückgang:

Wir sehen auch einen Rückgang der Geburtenrate, der etwa 9 Monate nach Beginn der Impfkampagne einsetzte.

Diese Zusammenhänge sind zunächst statistischer Natur: Korrelation ist nicht gleich Kausalität. Aber bei solchen alarmierenden Risikosignale sollte man erstmal die Bremse ziehen, also die Impfkampagne stoppen, bis geklärt ist, woran diese Signale liegen.

Moderator: Die STIKO hat auf die Frage nach der Übersterblichkeit geantwortet. Was wurde von der STIKO als Begründung herangezogen?

Cullen: Die STIKO hat darauf hingewiesen, dass es in den letzten Monaten, vor allem im November-Dezember 2020 eine Übersterblichkeit gab. Hierbei hat man einen Monat aus dem ganzen Jahr herausgegriffen. Aber die in diesem Monat beobachtete Übersterblichkeit war im Wesentlichen auf ein sogenannter Vorzieheffekt bei älteren Menschen zurückzuführen, hatte also einen technischen Grund.

Die STIKO hat nicht die gesamte Bandbreite der Evidenz in Betracht gezogen, sondern einzelne Datenpunkte herausgepickt, die ihre eigene Argumentation stützen, während alle anderen Datenpunkte vernachlässigt wurden.

Unsere Gruppe ist anders vorgegangen: Wir haben die Gesamtheit der Daten vom statistischen Bundesamt in Betracht gezogen und zudem versucht, möglichst viel von der wissenschaftlichen Weltliteratur zu erfassen. Also haben wir unsere Schlussfolgerungen auf die gesamte Breite der Evidenz basiert und beobachten eine Übersterblichkeit, die man 2020 nicht gesehen hat. Diese setzte erst mit der Impfkampagne ein und dauert bis heute fort.

Moderator: Die Ärztegruppe begründet die Forderung ja auch damit, da die wissenschaftlichen Belege über Schädigungen und Todesfälle eindeutig gegen eine Impfempfehlung sprechen würden. Könnten Sie noch einmal darauf eingehen, von welchen Belege gesprochen wird? Und warum diese Belege offenbar der STIKO nicht vorliegen?

Cullen: Die STIKO und das RKI sind große Behörden mit einem eigenen Stab an Wissenschaftlern. Wie gehen deshalb davon aus, dass alle Informationen, die uns vorliegen, auch der STIKO zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, so haben wir ein noch gravierenderes Problem. Bloß, die STIKO arbeitet gewissermaßen rückwärts: Sie sagt, ok, wir wollen die Impfempfehlung aufrechterhalten. Dann sucht sie gezielt nach Evidenzpunkten, um diese Entscheidung zu rechtfertigen. In ihrem Brief behauptet sie beispielsweise, das Postvac-Syndrom sei nicht richtig definiert.

 

Eine Vielzahl an Nebenwirkungen

Aber wir sehen bei unseren Patienten eine Vielzahl an Nebenwirkungen:

  • thrombotische Ereignisse,
  • neurologische Ausfälle,
  • Infektionsanfälligkeit,

Wie ich bereits sagte, haben wir noch keinen kausalen Beleg. Dennoch existieren viele wissenschaftliche Gründen, warum man die Impfung als Ursache zumindest in Betracht ziehen muss. Um ein Beispiel herauszugreifen: Man hat uns gesagt, dass der Impfstoff im Wesentlichen an der Injektionsstelle bleibt, sich im Körper nicht verteilt und schnell abgebaut wird.

 

 All diese Behauptungen sind inzwischen wissenschaftlich widerlegt:  

  • Der Impfstoff bleibt nicht an der Injektionsstelle, sondern verteilt sich im ganzen Körper und reichert sich in bestimmten Geweben an wie in der Leber oder in den Gonaden (Hoden und Eierstöcke).
  • Der mRNA-Impfstoff wird nicht nach Sekunden bis Minuten abgebaut, was physiologisch wäre, sondern ist auch nach Monaten im Körper nachweisbar;
  • Als Folge daraus wird das Spikeprotein über lange Zeiträume im Körper produziert;
  • Entgegen den ursprünglichen Behauptungen hat das Spike-Protein toxische Wirkungen. Es kann z.B. das Gerinnungssystem des Körpers aktivieren.

 

Fehlende Bereitschaft dieses Problem anzusprechen

Und nun haben wir die Situation, dass es eine große Anzahl von Patienten gibt, die Nebenwirkungen haben. Ob das im Einzelfall Long-Covid ist oder mit der Impfung zusammenhängt, kann man oft nicht sagen. Wir beobachten eine Übersterblichkeit und einen Rückgang der Fruchtbarkeit, sehen aber seitens der Behörden eine vollkommen fehlende Bereitschaft, sich mit diesen Problemen auseinander zu setzen. Der Bundesgesundheitsminister hat im Bundestag gesagt, es handele sich bei der Behauptung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Impfung und Übersterblichkeit um eine „Unterstellung“ und um eine „gefährliche Räuberpistole“. Diese Aussage ist aus meiner Sicht hanebüchen und fahrlässig. Der Gesundheitsminister hat wiederholt öffentlich gesagt, es gäbe keine Nebenwirkungen, jetzt sagt er, dass es die gibt, aber sie seien sehr selten.

Die Tübinger Arztgruppe hat nun mit unserer Unterstützung ein detailliertes 12-Seitiges Schreiben mit vielen Unterlagen und wissenschaftlichen Ausführungen, also ein ganzes Paket, an die Ständige Impfkommission zurückgeschickt in der Hoffnung, dass sie nun reagieren und sich endlich mit der ganzen Breite der Evidenz befassen.

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