Auch Kirchen haben mit dem Slogan „Impfen ist Nächstenliebe“ geworben. Aber wenn man nicht geimpft war, hatte man dann keine Nächstenliebe? Vor dem Hintergrund der damaligen moralisierenden Diskussion war es sicher auch so zu verstehen. Denn nicht impfen lassen wurde in den Medien fortlaufend als „rücksichtslos und unsozial“ oder als „Tyrannei der Ungeimpften“ … propagiert. Dabei war schon 2021 war bekannt, dass auch Geimpfte weiter anstecken können.
Die Ausgrenzung (2G) und Hetze gegen Ungeimpfte, die teilweise wie Aussätzige behandelt wurden, wurde kommentarlos hingenommen und gelebt. Das Schweigen der Kirchen schreit bis heute laut.
Nun nimmt die Nächstenliebe eine zentrale Stellung in unserer christlichen Ethik ein. Umso vorsichtiger und sensibler sollten die Kirchen damit umgehen, insbesondere wenn es sich um pharmazeutische Erzeugnisse einer umstrittenen Branche handelt. Als exponierter Fürsprecher der politischen Impfausrichtung haben sie ihre Funktion als freie, nur dem Evangelium verpflichtete Gesprächspartner nicht mehr glaubwürdig wahrnehmen können. Dabei galt das „Mäßigungsgebot“ nur für Hauptamtliche, die Kritik an den Corona Maßnahmen oder den Impfdruck übten, jedoch nicht für Impfbefürworter.
Die Werbung für pharmazeutische Produkte und Arzneimittel ist Pharmamarketing und da besteht sicher auch die Verpflichtung auf Risiken und Nebenwirkungen hinzuweisen. Der Papst tat es, die EKD Vorsitzende tat es und viele Geistliche haben von Ihren Kanzeln über die moralische Verpflichtung gepredigt und in Kirchen wurden Impfungen zelebriert. Exemplarisch dafür war auch das Wort zum Sonntag vom 1.5.2022.
Wenn jetzt selbst das Bundesgesundheitsministerium auf schwere Impfnebenwirkungen nach Covid 19 Impfungen hinweist, wer stellt sich auf Seiten der Kirchen hin und entschuldigt sich für die einseitige irreführende Werbung und die Ausgrenzung der Glaubensgeschwister?
Es wurden Banner an Kirchen befestigt. Als seien eben diese sakralen Gebäude ohne jegliche spirituelle Dimension. Als seien die Kirchen nicht einen heiligen Zweck gewidmet. So ist auch der Umgang mit den Kirchengebäuden und die Zweckentfremdung ein Zeugnis für das Selbstverständnis der Kirchenleitung.
Für einige Gläubige ist Impfen, 2G im Gottesdienst und Treffen auf Abstand und mit Sicherheit, gelebte Nächstenliebe. Andere haben eine diametrale Sichtweise. Sie nehmen das Risiko Mensch mit Gottvertrauen auf sich.
Kirche soll auf Christus hinwachsen und dabei lernen zu heilen, zu vermitteln und zu lieben. Denn wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Das heißt natürlich, dass man unterschiedliche Meinungen in Gesundheitsfragen haben darf.
Haben Sie gelungene Beispiele oder vielleicht verletzende Erfahrungen gemacht? Hier können Sie gerne hier berichten. Ihr Berichte sind ein Kirchengeschichtliches Zeitdokument.