Christen stehen auf. Du auch?

Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht. Mit dieser Haltung ist es auch heute noch möglich als Christ aufzustehen und eine eigene Meinung zu riskieren. Die zurückliegenden Jahre sind ein Beispiel dafür, wie einfach der Staat in die elementaren Bürgerrechte eingreifen kann. Der Rückblick in die Corona-Maßnahmen-Zeit zeigt grundsätzliches Versagen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, gepaart mit Desinformation, die zumindest einigen Hauptakteuren bewusst war. Bei allem dürfte eine Dynamik wirksam gewesen sein, die sich vermutlich schon auf Regierungsebene verselbständigt hat. Kirchlich ist zu fragen, welchen Wert „öffentliche Theologie“, „politische Theologie“ und christliche Verantwortungsethik haben, wenn sie sich weitgehend distanzlos einbinden lassen. Was läuft hier theologisch schief, was wäre geistlich wahrzunehmen gewesen? Wo hätte die Kirche Jesu ihre Systemrelevanz in messianischer Freiheit „ganz anders“ beweisen können und müssen? Die vielen erlebten seelischen Nöte schreien danach, dass Christen aufstehen, sich einsetzen und Mut zeigen und einen Dialog einfordern.

Impulse

Immer mehr Menschen christlichen Glaubens wollen nicht schweigen, wenn Sorgen wachsen und die Kommunikation an vielen Stellen von Angst geprägt ist. Dabei wird auch das Äußern einer abweichenden Meinung zum Risiko. Gegenpositionen zum vorherrschenden Konsens wirken auf manche gefährlich. So werden oftmals die, die andere Sichtweisen haben, mutlos. Um wenigstens ein bisschen dagegen zu setzen, bieten wir hier einen Blumenstrauß unterschiedlicher Standpunkte. Christliche stehen auf, weil sie sich für andere einsetzen, weil sie den Eindruck haben, dass nur mit Angst regiert wird und weil sie sich um den Prozess der Wahrheitsfindung Sorgen machen.

Auf der Grundlage des Evangeliums und der persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, sollen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen. Wir sind berufen gegen Unrecht aufstehen. Dafür schenkt er seine Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube und Sanftmut.

Christen stehen auf…

…weil nur ein toter Fisch ständig mit dem Strom schwimmt, weil christlicher Glaube nicht vom »Mainstream« abhängig ist, sondern weil Christliche Licht der Welt und Salz der Erde sein sollen.

Aufstehen bedeutet…

… sichtbar werden, sich dem Gegenstrom aussetzen. Salz brennt in der Wunde und Licht in den Augen, wenn sonst alles dunkel ist.

Wer glaubt, ist nie allein.

Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.

Jesaja 7,9

So ruft der Prophet Jesaja dem seinerzeit herrschenden Politiker und seinen Beratern zu. Ahas, König von Israel und seine Regierung sollen in einer gefährlichen Entscheidungssituation, bei der es um Sein oder Nichtsein geht, nicht in Panik verfallen. Sie sollen nicht schwankend werden, sie sollen die Ruhe bewahren. Denn sonst gehen sie garantiert zugrunde und reißen das Volk mit ins Verderben. Jetzt kann der Glaube helfen, denn »Glaube« bedeutet in der Bibel »Gottvertrauen«. Das Vertrauen würde jetzt Bestand geben. Gottvertrauen schenkt Mut. Gottvertrauen hilft, Distanz zu sich selbst zu gewinnen. Damit wird es möglich, für das eigene Leben und für das Leben des anvertrauten Volkes mutige und verantwortliche Entscheidungen zu treffen.

Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.

Paulus an die Römer 5,4

Hoffnung bezieht sich häufig auf Konkretes. Was wünsche ich mir? Was erhoffe ich mir? Zugleich bedeutet Hoffnung mehr.

Was würde es bedeuten, wenn Gottes Macht und Geist die Wirklichkeit ganz und gar umprägen würde?
Was würde es bedeuten, wenn das Gebet erfüllt würde: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe“?

Die Hoffnung, von der Paulus hier schreibt, soll nicht beschämt werden. Sie soll nicht enttäuscht werden. Sie richtet sich über alle kleinen Hoffnungen der Gegenwart auf die Erfüllung des Lebens durch Gottes Liebe und Gegenwart.

Die Liebe hört niemals auf.

Paulus an die Gemeinde in Korinth, 1 Kor 13,8

In Korinth prallen die Geister aufeinander. Was richtig ist, wie man leben soll, welche Vorschriften gelten sollen, was christliche Freiheit bedeutet, all das ist hochumstritten. Ein falsches Wort und schon ist der Streit da. Paulus erinnert an das, was allen wichtig ist. Von allen Gaben, die wir Menschen von Gott haben, ist sie die größte. Denn Liebe gibt Kraft und Freude zum Leben. Sie hilft, mit Spannungen zu leben. Sie lässt Gemeinsamkeiten entdecken, neue Wege gehen, andere Menschen als Kinder Gottes annehmen. Liebe ist das Kennzeichen für den Geist der Gerechtigkeit und des Friedens. Liebe belebt und befreit aus äußeren Machtstrukturen, weil Menschen neu nach dem fragen, was das Leben fördert. Liebe ermöglicht Ausnahmen, weil nicht mein Gewissen und Erkenntnisstand ausschlaggebend ist, sondern das, was auch dem anderen dient.

Du musst das AMEN allewege stark machen und nicht zweifeln, Gott höre dir gewisslich zu mit allen Gnaden und sage JA zu deinem Gebet.; und denke ja, dass du nicht allein da kniest und stehst.

Martin Luther