Thüringer Pfarrverein wählt den Vorsitzenden ab

Nachdem sich unser Bruder, Pfarrer Martin Michaelis, im Dezember kritisch über die Corona-Politik geäußert hatte, wurde er in seinem Amt als Vorsitzender in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 11. April abgewählt. 98 Mitglieder stimmten für die Abwahl, 36 stimmten dagegen, vier enthielten sich.

Den Anstoß gab eine Andacht bei den Protesten gegen die einschneidenden Corona Maßnahmen. Unser Bruder bezog sich auf die Zehn Gebote (2. Mose 20,1–17; 5. Mose 5,1–21). Anhand des Gebotes „Du sollst nicht stehlen“ beklagte er den Handel mit „überteuerten Masken“, an deren Beschaffung sich Abgeordnete und ihre Angehörigen „dumm und dämlich“ verdienten.

Außerdem zitierte er schlicht das „Augsburger Bekenntnis“ von 1530, in dem es unter anderem heißt, dass die Christen „der Obrigkeit untertan“ und deren Geboten und Gesetzen gehorsam sein sollten, sofern es ohne Sünde geschehe: „Wenn aber der Obrigkeit Gebot ohne Sünde nicht befolgt werden kann, soll man Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Vor diesem Hintergrund bekommen seine abschließenden Worte, die er am 11. April vor der Mitgliederversammlung sprach, noch stärker Kontur: 

Ich danke allen, die mich von der Last des Vereinsvorsitzes befreit haben, denn nun kann ich ohne Spagat und frei, meinem Gewissen folgend reden und predigen.

Wir wünschen unserem Bruder im HERRN, der nicht bereit war, seine geistliche Redefreiheit gegen den Pfarrvereinsvorsitz einzutauschen, die Führung, den Schutz und den Segen unseres HERRN und Heilandes Jesus Christus.

Uns, das Team von ChristenStehenAuf, hat der Umgang mit Bruder Michaelis bewegt, ist er doch exemplarisch für viele, die von dem Meinungskorridor abgewichen sind. Wenn Sie dazu eine eigene Meinung oder Erfahrung haben, können Sie gerne einen Kommentar schreiben.

5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Wie geht dir Kirche mit ihren Mitarbeitern um…man spricht von Solidarität von der Kanzel herab und das Handeln?

  • Hiltrud Hornung
    14. April 2022 21:30

    Alle Achtung …solche Kirchenmänner braucht unser Land .
    Da würden die Kirchen wieder voller werden mit solchen wahrheitsliebenden Geistlichen !

  • Dagmar Übler
    14. April 2022 12:43

    Ich bin sehr dankbar, dass es doch noch mutige Menschen im Hirtenamt gibt.
    Ich bin entsetzt, dass viele Kirchen sich der politischen Richtung von 2 G Bestimmungen unterworfen haben und nicht dafür gekämpft haben, eine andere Lösung zu finden. Z.B. eine Möglichkeit wäre die Testung oder Nachweispflicht eines negativen Schnelltests aller Gottesdienstbesucher, ob geimpft oder nicht geimpft, vor dem Gottesdienst gewesen, um einer Spaltung entgegen zu wirken.
    Viele Grüße Dagmar

  • Hermann Fleischhauer
    14. April 2022 11:40

    Eine sehr schöne, passende Aktion habe ich an einem Kirchenkasten in Stadthagen wahrgenommen. Dort war auf einem handgeschriebenen Zettel zu lesen: „Maria und Josef (nicht geimpft) bitten um Einlass“. Das Foto sende ich separat. Ob Bischof Bätzing („Impfen ist in dieser Pandemie eine Verpflichtung aus Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe. Aus ethischer Sicht ist es eine moralische Pflicht.“ Ständiger Rat der Deutschen Bischofskonferenz) Maria und Josef (ungeimpft) Einlass gewähren würde, oder wegen unsolidarischen Verhaltens….?

  • 'Barbara Nicol
    14. April 2022 11:32

    Es ist ein Trauerspiel, aber war nicht anders zu erwarten.
    Auch wir sind inzwischen „personae non gratae“ in unserem Kapitel, nachdem mein Mann (beide Pfr. i.R.) kritische Leserbriefe veröffentlicht hat. Der Dekan wollte ihn sogar zitieren! Ich selbst war heilfroh, dass ich mich 2018 vorzeitig habe in den Ruhestand versetzen lassen. Die Zeit bis zu meinem offiziellen Ruhestand (April 2021) wäre schlimm geworden – ich hätte einfach vieles nicht mitgemacht. Ich war dankbar, irgendwann mal im Netz auf ebenfalls kritische Kollegen zu stoßen.

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